Die ländliche Bahnstation "Lindenhof"

 

Der Lageplan des Bahnhofes "Lindenhof" (Reissbrettarbeit und Corel Draw 12)

 

Beschreibung des Anlagenteils

 

Spurweite/Maßstab:

Spur 0e (16,5 mm) / M 1:43,5

Thema:

Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite, ohne genaues Vorbild

Epoche:

3 (ca. 1960-1965), Deutsche Reichsbahn Ost

Bauzeit:

Baubeginn im Spätsommer 2006, Fertiggestellt im September 2018

Besonderheiten:

Bedienung der Weiche 1 und der Deckungsscheibe HsO mit originaler Stellwerktechnik



 

 


Erläuterungen zu Lage, Betrieb und Verkehr

 

Dieser Anlagenteil stellt das typische einer Schmalspurbahn dar: Kleine Betriebsstelle, beschaulicher Betrieb und die unglaubliche

Atmosphäre welche derlei Bahnbetriebe ausstrahlen. Hier ist die Welt noch in Ordnung!                                                                    

 

Hier wird vorbildnaher Betrieb durchgeführt: Zuglaufmeldungen, Rangierdienst, Anschlussbedienung u.a., ganz wie bei der „Großen“. Natürlich gibt es viele Kompromisse, hier wird aber im wesentlichen gezeigt wie es funktioniert(e).


Der Bahnhof Lindenhof/b.K. stellt einen Durchgangsbahnhof irgendwo zwischen Perleberg, Wittstock und Neustadt (Dosse) dar. Die Regelspurstrecke in der Nähe hat bereits das zeitliche gesegnet. Auf der „Schmalen“ hingegen verkehren sogar noch gemischte Züge und der, „Schweineschnäuzchen“ genannte Schienenbus der Wagonfabrik Wismar. Das alles in einer Gegend die von Landwirtschaft geprägt ist und wo es kaum nennenswerte Industrie gibt. Stichwort Industrie: Ganz in der Nähe wird seit langer Zeit Gestein abgebaut, welches mit der Bahn in die Stahlwerke der Republik gefahren wird, um als hitzebeständiger Baustoff für Schmelzöfen Verwendung zu finden. Handwerk, Landwirtschaft und ein gewisses Fahrgastaufkommen tun ihr übriges. So gibt es Arbeit, Lohn und Brot…

 

Tauchen sie ein in unsere kleine Welt, schnuppern sie die Atmosphäre und versetzen Sie sich in eine Zeit zurück, die längst vergessen scheint…

 

 

Lindenhof aus der Vogelperspektive (Stand 2019):

Inzwischen wurde die Betriebsstelle weiter ergänzt, technisch überarbeitet

und auch die Landschaftsgestaltung auf einen besseren Stand gebracht.   

 


Ansicht des Bahnüberganges im Zuge der Anschlußbahn zum Hartsteinwerk:

Die Fernverkehrsstraße F5 quert hier, heute modern gesichert, die Gleistrasse und

führt am Bahnhof der kleinen Gemeinde vorbei weiter nach Lindenhof.                    

 

Am Empfangsgebäude in praller Mittagssonne

 

Das Lindenhofer Personal ins Gespräch vertieft;

rechts im Anbau die Stellerei                                 

 

Reinigungsarbeiten am Güterboden; 

Unsere drei fleißigen Bienchen machen ihre    

Arbeit, wie immer, sehr gründlich und schnell!

 

Die Stellerei als Anbau am Empfangsgebäude

 

Eine kleine, Sicherungstechnische Besonderheit befindet sich an   

der Grenze des Bahnhofes Lindenhof zur anschließenden freien     

Strecke: Eine Deckungsscheibe sichert hier die Einfahrt zum Bahn-

hof! Natürlich könnte hier auch ein ganz normales Formsignal        

stehen, die gibt's aber schon wie wie Sand am Meer.                         

 

Die Deckungsscheibe "HsO" am Bf. Lindenhof in Stellung "Halt".

Das Signal deckt das Anschlußgleis zur BHG sowie den eigentlichen Bahnhof.

Sie wird vom Fahrdienstleiter über eine Drahtzugleitung fernbedient.                 

 

Signal "HsO"; Haltscheibe beseitigt /weggeklappt; "Fahrerlaubnis".

 

Die Deckungsscheibe "HsO" im Detail, Rückansicht;

(Umbau aus zweibegriffigem Formvorsignal der Fa. Weinert)

 

Da die Deckungsscheibe für die in Luisenthal stehenden Anlagenbediener 

schlecht zu sehen ist, wurde im Juli 2018 ein Signalnachahmer erstellt und

am Querbalken über der Anlage angebracht; hier in Lage "Fahrerlaubnis". 

 

 Blick auf die "Ladestelle der Gemeinde Lindenhof" (BHG):

Hier werden all jene Güter umgeschlagen, welche nicht zwingend unter

Dach lagern müssen: z.B. Brennstoffe, Baumaterial, Schnittholz etc.      

Mit fast jedem Güterzug ist eine Fahrt in den Gleisanschluß notwendig!


Der früher am Gleisende vorhandene Prellbock wurde kürzlich entfernt

und das Gleis bis an die Anlagenkante verlängert. Damit erhöhte sich  

die Gleisnutzlänge etwas und der Wegübergang bleibt frei.                    

             

Blick in Richtung Bahnhof: Die Gleisverlängerung bringt Vorteile!


Das ehemalige Forsthaus, Ansicht von der Straßenseite;

(ein aufwendig gestalteter Resinbausatz von Müller's Bruchbuden,

Bauzeit und Ausgestaltung ca. 135 Stunden, das Straßenpflaster  

stammt von VAMPISOL und war beim Einbau "nicht ohne")            

 

Sackgasse; weiter geht's nur zu Fuß oder mit dem Drahtesel.  

Davon machen die Bewohner der kleinen Gemeinde vorallem 

im Spätsommer und Herbst regen Gebrauch da die umliegen-

den Wälder stets mit reichlich Beeren und Pilzen aufwarten.  

 

Im Hühnergarten;

Leider kann die nette Dame keine näheren Aussagen zur genauen Her- 

kunft des Wagenkastens geben, ihr Gatte ist leider noch auf Arbeit und

so müssen wir wohl bei Gelegenheit noch einmal vorsprechen...            

(der CAD-Entwurf der sächs. Doppelwagenhälfte stammt von T. Rothe, 

Ausführung in MDF-Lasercut in der "Oberlausitzer Miniwelt", Oybin)    

 

Ein Blick ins Grundstück des Wohnhauses;

Was den Anderen der Schäferhund, ist hier die garstige Ziege "Mathilde"!

 

Damals war's;

Schnappschuß aus dem Zug bei der Ausfahrt aus Lindenhof.

 

Der Arbeitsplatz des Lindenhofer "Rotkäppchens"

Mit den Hebeln im Vordergrund werden die Deckungsscheibe sowie die Weiche 1   

bedient. Telefon, Schreibplatz und ein Stuhl für die Pause sind natürlich auch da.   

 

Weiche 1 mit Einheitsweichenantrieb

 

"Angermannsche Schlüsseltafel" im Miniformat; 

               Nur wenn sich beide Schlüssel am Brett befinden darf ein Zug ein- oder ausfahren, weil

               nur dann gewährleistet ist, daß sich die örtlich zu bedienenden Fahrstraßenelemente in

               Grundstellung befinden und verschlossen sind. Sicherungstechnik aus Urgroßvaters

               Zeiten und doch SICHER!

 

Die Minihebelbank im Detail:

Um Weiche und Deckungsscheibe miteinander in Abhängigkeit zu bringen   

bedienen wir uns einer einfachen Schlüsselabhängigkeit. Damit wird verhin-

dert, daß die Weiche trotz Freigabe der Deckungsscheibe, zur Unzeit (unter  

dem einfahrenden Zug!), umgestellt werden kann.                                             

 

Die Weichenschlösser am Stellhebelverschluß:

Nachdem die Weiche in die zur bevorstehenden Zugfahrt erforderliche       

Stellung gebracht wurde, wird sie verschlossen. Der damit freigewordene  

Schlüssel kann entnommen und in das, am Signalhebel befindliche, Sig-   

nalhebelschloß gesteckt werden. Sodann wird dieses Schloß freige-          

schlossen und die Deckungsscheibe ist bedienbar.                                       

Um einem unbefugten Umgehen der Abhängigkeiten entgegenzuwirken,    

sind alle Befestigungsmittel an den Schlössern und der Riegelstange zu-   

verlässig gesichert und verplombt. Die Unversehrtheit der Plomben wird    

auch bei uns im Club, im Rahmen der Dienstaufnahme, stets geprüft und   

im Übergabebuch nachgewiesen. Wenn schon, denn schon!!                       

 

Der Weichenstellhebelverschluß im Detail (in Grundstellung verschlossen):

Die Handfalle am Weichenhebel ist mit der Riegelstange des Stellhebelver- 

schlusses mechanisch verbunden. Befindet sich der Schloßriegel in einem

der zugehörigen Ausschnitte der Riegelstange, läßt sich die Handfalle         

nicht andrücken und demzufolge die Weiche nicht umstellen.                        

Unser Stellhebelverschluß ist ein Originalbauteil (ex. Stw. Bertsdorf SOEG)

Bauausführung nach Regelzeichnung 5676.02.1 "Bauteile der Einheitsstellwerke"

 

Für den Fall der Fälle: Zungensperren und Einrückhebel sind stets

übersichtlich und griffbereit im Bereich der Hebelbank aufbewahrt;

darunter das obligatorische Werkzeugbrett (ex. Stw. W1 Zittau).      


Der jahrelangen Bettelei der Lindenhofer Personale, doch BITTE das west-     

wärts führende Gleis etwas zu verlängern, wurde im März 2023 nachgegeben.

Endlich kann besser rangiert werden!



Die Straße wurde natürlich auch verlängert und im Hintergrund

links entsteht ein Traktorenstützpunk der hiesigen LPG.            


Das Streckenende am km 7,8. Bereits 1948 wurde die Strecke ins nahe

Köttnitz stillgelegt und stückweise zurückgebaut, die letzten knapp     

400m erst im vergangenen Sommer. Der Zahn der Zeit nagt beständig!


Für alle Freunde des gummibereiften Nahverkehrs:

 

Die "Linie" nach Nauen an der Haltestelle Lindenhof-Bahnhof

 

Die Fahrgäste der Gegenrichtung (Köttnitz) müssen noch einen Moment  

Geduld haben. Seit der Stillegung der Bahnstrecke nach Köttnitz müssen

Reisende mit diesem Fahrziel hier in Lindenhof auf den Linienbus um-     

steigen. Jetzt zur Mittagszeit geht es eher ruhig im Wartehäuschen zu.     

 

Und wenn nun jemand behaupten sollte, daß die "Spur Null Fuzzis" in Zittau      

doch einen riesigen Vogel haben; Stimmt! Da sitzt er nun ganz oben und wartet:

Unsere kleine, trällernde Amsel als Blickfang auf dem Freileitungsmast.