Kleinow (Havel)


Beschreibung des Anlagenteils


Im kleinen Städtchen Kleinow, direkt an der Havel gelegen, siedelten sich schon    

    früh Industrie und Handwerk an. Das damit einhergehende Güteraufkommen sorgte  

dafür, daß Kleinow bereits um die Jahrhundertwende an das entstehende Eisen-    

bahnnetz angeschlossen wurde. Auch in einem kleinen Hafen an der Havel wer-     

den Rohstoffe und Fertigprodukte umgeschlagen.                                                       

Inzwischen zur Kreisstadt erhoben, ist die Stadt auch Verwaltungssitz und Bil-      

dungsstandort. Viele Pendler aus dem Umland nutzen täglich die Bahn!                 


Der dargestellte Bahnhof ist eine vollwertige Betriebsstelle und dient in erster        

Linie dem Güterverkehr. Auch die Einsatzstelle unserer Dampfloks ist hier unter-   

gebracht. Da sich der Bahnhof am Rand der Kleinstadt befindet sind auch zwei      

Bahnsteige zum Abwickeln des Personenverkehrs vorhanden.                                   

Bis etwa 1947 führte ein Regelspurgleis zum etwa 500m entfernten Hafen an der    

Havel. Reste dieser Gleisanlagen dienen heute nur noch dem sporadischen Güter-

umschlag mittels Kran oder Culemeyer-Straßenroller.                                                 

Da die umzuschlagenden Gütermengen stetig zunahmen und die alten Gleisan-    

lagen auch etwas "in die Jahre" kamen, investierte die Deutsche Reichsbahn        

Anfang der 60er in einen Bahnhofumbau und Anpassung der Sicherungstechnik. 

Nun sind hier in Kleinow (Havel) sowohl Dampfbetrieb als auch moderne Stell-     

werktechnik im täglichen, harten Alltag zu erleben.                                                     


Bautagebuch

 

Ausbauzustand der neu geschaffenen Betriebsstelle im Oktober 2020. 

Bedingt durch die Lage der Anlagensegmente unter der Dachschräge  

wurde zur Ausleuchtung der Szenerie ein LED-Lichtband installiert.      


Ansicht aus Richtung Luisenthal; links im Bild das gerade entstehende     

Bahnbetriebswerk mit Lokschuppen (Fa. KS-Modellbau) mit Bekohlungs- 

anlage. Weiter hinten, rechts, befinden sich die beiden Bahnsteige.           



Ansicht aus der Gegenrichtung.

Im Vordergrund verläuft ein eingepflastertes Vierschienengleis zu einigen  

Gleisanschlüssen im Stadtgebiet und zum Hauptbahnhof. Die inzwischen    

stillgelegte Trasse der Regelspur verlief nach links auf der Straße weiter    

zum nahen Hafen. Rechts der Straße führt ein Gleis zum Stadtbahnhof der 

Schmalspurbahn und damit ins Zentrum von Kleinow. (Stand 09. 2020)      


Mein ganzer Stolz: Die rückgebaute, im Pflaster liegende Ausfädelung    

von Schmalspur- und Regelspurgleisen mitten auf der Hafenstraße.        

Das Pflastermaterial stammt von ch-kreativ in Grünhainichen und muß- 

te, dem gehobenen Zweck entsprechend, aufwendig eingebaut werden.

Besonders kritisch war die Gestaltung des an dieser Stelle befindlichen 

Segmentüberganges mit FORTLAUFENDEM Pflasterbild! (Stand 09.2020)


Die Laderampe der Ortsgüteranlage.

Der Unterbau entstand aus Sperrholzplatten mit Korkauflage, die  

Pflasterung und das Mauerwerk mit Material der Fa. ch-kreativ.     




Moderne Technik in Kleinow:

Selbstgefertigte Weichenantriebe der Bauart WA 350 an der DKW 107 E.

Die Reichsbahn investierte hier viel Geld um den Betrieb am Laufen zu   

halten und die Mitarbeiter zu entlasten!                                                     


Ein Zittauer Original kehrt zurück: Das Bedienpult des ex Wärterstellwerkes

W5 in Zittau Hbf. Seit 2018 im Clubraum ausgestellt wurde es inzwischen     

restauriert, neu verdrahtet und am 03. November 2022 an unserer Anlage     

als Bedieneinrichtung für das Stellwerk "Klw" wieder in Betrieb genommen.



Hier beim Neuaufbau: Einziehen und Auflegen von Einzeladern vom Lötvertei-

ler im Pult zu den Relaisplatinen im Pultuntersatz. Viele Stunden Arbeit sollten

sich am Ende aber auszahlen! Sichergestellt, restauriert, EINSATZFÄHIG!         



Blick nach Norden: Links die Bahnsteige, rechts die Laderampe und

im Hintergrund Lokeinsatzstelle und WAS. Viel hat sich hier getan!  


Bahnsteigszene in Kleinow (Havel):

Inzwischen ist auch die Betonwartehalle (shapeways) aufgestellt und

das Umfeld der Bahnsteige weiter ausgestaltet und begrünt worden. 


Oktober 2021: Das Wärterstellwerk "Klw" ist errichtet und von nun an

für die südliche Bahnhofseite zuständig. Auch das Umfeld gedeiht!   


Das letzte Relikt aus der "mechanischen Epoche" des Bahnhofes: Signal- 

spannwerk zum Hauptsperrsignal Hs55. Die übrigen Fahrwegelemente       

werden inzwischen, personalfreundlich, elektrisch gestellt und überwacht.


Welche unserer Kollegen hier arbeiten, ist unschwer zu erraten: Es sind die

Wagenschlosser unserer Einsatzstelle! Bei Wind und Wetter halten sie die   

Wagen am Laufen. Hier im Bild sind einige Werkzeuge und Materialien ihres

Wirkens zu sehen. "Klötz'l tauschen" unter freiem Himmel, nicht unbedingt 

ein Traumberuf; ich weiß SEHR GUT wovon ich spreche!                                 

 

Das kleine Bahnbetriebswerk mit seiner Lokbehandlungsanlage:

Im Zeitraum September 2020 bis März 2021 entstanden die Anlagen der Lok-  

einsatzstelle. Als Lokschuppen dient ein Sperrholzbausatz (Lokschuppen      

"Döbeln", Fa. KS-Modellbau) welcher aber etwas abgewandelt und vorallem  

verfeinert wurde. Die Bekohlungsanlage entstand nach eigenem Entwurf.      


Seitenansicht des fertig aufgebauten Lokschuppens:      

Das Umfeld und erste Details sind bereits im Entstehen.




Im Streckenverlauf zwischen Luisenthal und Kleinow quert die Fernver-

kehrsstraße 5 das Gleis! Ein typischer "DR-Ost"- Bahnübergang mußte 

her: Betonplatten, marodes Straßenpflaster und, gerade in Arbeit, eine  

waschechte Haltlichtanlage vom WSSB Typ Hl64b! Aufgrund der nied-   

rigen Streckenhöchstgeschwindigkeit sind Schranken hier überflüssig. 


So präsentiert sich der Bahnübergang nun nach seiner endgülti-

gen Fertigstellung und amtlicher Abnahme im September  2021.


Und nun wird's wirklich spannend: Reichlich WSSB-Grubenbahnsignale!

Im gesamten Bahnhof Kleinow (Havel) gilt, aufgrund der eingebauten      

Signalbauform und der erforderlichen Bedieneinrichtungen, die "Signal- 

ordnung Braunkohle" (SOBr) sowie die dazu erforderlichen besonderen 

Bestimmungen. Dieses Signalsystem findet normalerweise Anwendung 

bei den Tagebaubahnen in der ehemaligen DDR und befindet sich bis     

zum heutigen Tage bei Bahnen der MIBRAG und auch VATTENFALL im   

täglichen, harten Betriebseinsatz bei Wind und Wetter!                              

Was hat uns dazu bewogen? Nun, die Signale sind robust, leicht anzu-   

fertigen und fügen sich sehr gut in das Gesamtensemble ein. Auch das  

erforderliche Gleisbildstellwerk nebst Schaltungsaufbau ist relativ ein-  

fach an Modellbahnbedürfnisse anzupassen und doch vorbildgerecht.   

(weiterführende Infos zum Thema: www.stellwerke.de)

Alle Modellsignale entstanden in der clubeigenen Werkstatt aus selbst   

angefertigten Resingußteilen. Sie sind mit SMD-Leuchtdioden ausgerüs-

 tet und funktionieren, ganz wie die großen Vorbilder, einfach tadellos!     


Das Einfahrsignal "T" mit Zusatzanzeiger (hier in Kennlichtschaltung).      

Da das Signal auch eine Vorsignalfunktion erfüllt, ist das Signalbezeich-  

nungsschild orange unterlegt. Der Zusatzanzeiger ist voll funktionsfähig!


Der Bereich um das Stellwerk "Klw" mit seinen Rangierhauptsignalen.


Blick in die Gegenrichtung: NOCH zeigen alle Signale rotes Licht.       

           

Nun, im Spätsommer 2022, ist auch das Stellwerk "Klf" platziert und

ausgestaltet. Hier verrichtet der Fahrdienstleiter seinen Dienst.        


Stellwerk "Klf" von der Bahnsteigseite.


Die Gebäuderückseite mit Dunggrube und allerlei Gerümpel.

Im Anbau lagern die Brennstoffe für die kalte Jahreszeit.      


Auch während der Bauarbeiten läuft der Betrieb weiter!


Das nächste Zwischenziel ist erreicht: Das Bedienpult der Bauform GS II IB     

wurde am 04. Juli 2023 dem Betrieb übergeben und der Arbeitsplatz des Fahr-

dienstleiters eingerichtet. Noch fehlt die Streckenblockeinrichtung aber der    

Betrieb läuft ohne Provisorien störungsfrei und vorbildgerecht!                        


Wir warten nach der pünktlichen Ausfahrt des Zuges nach Luisenthal        

auf den Eingang der Rückmeldung und machen eine verdiente Pause.   

Nach großen Mühen bei Restaurierung, Planung, Aufbau und Inbetrieb-

nahme haben wir uns diese auch redlich verdient denke ich.